Ein alter Freund...

Die Geschichte

Es war wieder eine dieser Nächte. Eine der Nächte in denen die dunklen Stunden der einsamen Wacht noch dunkler erscheinen, auch wenn das helle Licht des vollen Mondes den Nachthimmel in ein geheimnisvolles, tiefes dunkelblau taucht und die Sterne am Himmel glitzern, wie klare Diamanten ausgebreitet auf schwerem blauen Samt.

Nur eine Stunde noch würde sie dauern, wenige Augenblick verglichen mit der Ewigkeit der Einsamkeit der letzten Monate, die Sonne würde am Horizont auftauchen und mit ihr würde auch die Einsamkeit ein wenig an Gewicht verlieren. Die Arme locker gestützt auf seine Axt, lehnte Waldgeist an die kalte, schroffe Mauer der alten Festung im Norden Aquiloniens und dachte über die vielen Monde der einsamen Wacht nach, nachdem sein Freund Lisertan abberufen wurde an der Spitze der Schlachten zu kämpfen.

Vor seinem inneren Auge sah er sich immer wieder Die Boten befragen, denn immer mal wieder kam eine Nachricht von der Armee, mit Neuigkeiten über Fortschritte oder Rückschläge und immer wieder dachte er an die unfreiwillig komischen Stunden, die Angriffe, die man gemeinsam abgewehrt hatte, die Bürger denen man geholfen hatte und auch an die ruhigen Stunden zurück, in denen man bei einem Bier über die Dinge des Lebens philosophiert hatte.

Damals als die Order zur Einberufung eintraf, hatte er all seinen Einfluss geltend gemacht, seinen Vorgesetzten davon überzeugen wollen, dass er auf die Mithilfe seines Untergebenen nicht verzichten konnte, die Mauern nicht nur von einem Mann gehalten werden könnten, doch die Regeln des Krieges sind hart und am Ende gab es keinen Ausweg.

Der Tag des Abschieds war gekommen und wie eine besorgte Mutter kontrollierte Waldgeist die Ausrüstung von Lisertan, der mit einem hoffnungsvollen Lächeln auf dem Gesicht witzelte "Ach, was glaubst du... die schicken mich bald wieder zurück weil ich denen die Haare vom Kopf fresse!" und Waldgeist musste laut lachen, obwohl ihm damals gar nicht danach zumute war...

In Gedanken an Vergangenes versunken verging die Zeit zum Sonnenaufgang wie im Fluge, die Sonne erschien über dem Horizont und tauchte den Himmel in einen blutroten Schimmer. Über einer Kuppe erschien ein Reiter mit der Flagge eines Boten, schnell näher kommend. Waldgeist löste sich von der Wand und ging ihm auf dem Weg entgegen. Der Bote brachte sein schnaubendes Pferd abrupt zum stehen und sprang ab.

"Hier! Eine wichtige Nachricht! Ihr müsst euren Hauptmann wecken!" Der Bote war sichtlich aufgeregt, atmete schwer und drückte Waldgeist eine Schriftrolle in die Hand. Schnell brach er das Siegel und überflog die Nachricht:

"... Truppen überrannt... schwere Niederlage... Unter den Toten: .., Lisertan,..." sein Blick schien ein Loch in das Blatt zu brennen. "Lisertan"... der Arm, der das Blatt gehalten hatte sank herab und das Blatt glitt aus der Hand und segelte lautlos auf kiesigen Weg. Langsam wandte er sich um und stackste in Richtung Tor der Festung, dann brach er zusammen und seine Knie bohrten sich in den lockeren Kies. In sich zusammen gesunken hielt er einen Augenblick inne, dann rollten Tränen lautlos und klaglos über seine Wangen, stürzten herab und färbten die Steine des Wegs dunkel und verliehen ihnen im goldenen Licht der Morgensonne einen unheilvollen Glanz.

In der Ferne hörte man das Getrappel von Pferdehufen und als Waldgeist sich traurig umblickte, kam ein schwarzer Reiter über die Kuppe am Horizont geritten mit dem feurigen Sonnenrad im Rücken. Sofort sprang er auf, bedeutete dem Boten den Brief in die Festung zu bringen und zog sich langsam rückwärts laufend an die Mauer zurück. In seinem Kopf rasten die Gedanken "Die Vorhut der Gegner? Die Truppen sind ausgezogen, wie soll ich sie davon abhalten die Festung zu nehmen?". Seine Schritte wurden schneller. Der Reiter gab seinem Pferd die Sporen. Waldgeist drehte sich um und rannte in vollem Tempo auf die noch offenen Tore des Festungswalls zu.

Er kam bei den Toren an und begann sie hektisch zu schließen, indem er sich mit vollem Gewicht gegen die Tore stemmte und sich von der Wand mit den Füßen abstieß. Kurz bevor er das zweite Tor geschlossen hatte hörte er das Hufgetrappel schon nahe vor dem Tor und das Blut schoss ihm in den Kopf vor Anspannung, während seine rechte Hand über den Knauf seines Schwertes glitt. Eine laute Stimme war zu vernehmen "Begrüßt man so jemanden der von den Toten auferstanden ist?". "Diese Stimme...", dachte sich Waldgeist. Er riss mit aller Gewalt an einem Flügel des Tors und blickte kurze Zeit später in das blutige, verdreckte und runde Gesicht seines alten Freundes Lisertan, der sich gerade halb-erschöpft vom Pferd fallen ließ.

Die Morgensonne war inzwischen ganz über den Horizont gekrochen und tauchte das Tor in ein warmes Rot. Lisertan lief leicht stolpernd, sich ein paar Verletzungen haltend und breit grinsend auf Waldgeist zu, streckte ihm die Hand entgegen und sagte "Nun heiß mich endlich willkommen, biete mir etwas zu trinken an, ich brauch neue Klamotten und überhaupt... Schau nicht so dumm... ICH BIN ZURÜCK!"


Die Fakten

Lisertan ist wieder zurück vom Kundensupport und wird fortan wieder den Posten als Community Coordinator bekleiden! Weil das für mich ganz persönlich eine äußerst freudige Neuigkeit ist, wollte ich sie gebührend feiern und habe deshalb diese kleine "Rollenspielankündigung" verfasst.

Die nächsten Tage und Wochen werden wir also versuchen diese personelle Änderungen in möglichst nützliche Dinge für euch umzusetzen, da die vertragliche Änderungen erst am 1.4.2009 offiziell greift (nein kein Aprilscherz) und Lars bis dahin weiterhin seinen Post als GM gewissenhaft ausfüllen wird, wir konnten nur mit der Freude über seine baldige Rückkehr nicht mehr länger an uns halten.

Ihr könnt die Rückkehr von Lisertan auch hier im Forum diskutieren